Der Juli 2006 geht als heißester Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1900 in die Geschichte ein. Das sagte Klimaforscher Gerhard Müller-Westermeier vom Deutschen Wetterdienst am Donnerstag in Frankfurt am Main. Ob der Sommer 2006 insgesamt ein Rekordsommer wird, konnte der Forscher aber noch nicht sagen.
Die Durchschnittstemperatur im Juli beträgt bisher 22,1 Grad. Damit übertrifft er den bisher heißesten Juli im Jahr 1994 mit durchschnittlich 21,3 Grad. Schon dieser Wert hatte den Langzeit-Durchschnitt um 4,4 Grad übertroffen, in diesem Jahr sind es bisher 5,2.
Dabei hatte die Hitzewelle erst am 10. Juni begonnen. Seither war jeder Tag überdurchschnittlich heiß. Der Hitze-Rekord wurde in diesem Jahr aber nicht gebrochen: Die höchste je in Deutschland gemessene Temperatur waren 40,2 Grad am 27. Juli 1983 im oberpfälzischen Gärmersdorf. Diesmal waren es "nur" 38 Grad. In Deutschland war es zeitweilig sogar heißer als am Mittelmeer. So war es am Mittwoch in Frankfurt am Main 35,4 Grad warm, im italienischen Palermo aber nur 31,2 und im griechischen Heraklion nur 28,4.
Auch das kühle Wasser war für einige nicht sicher: Bei mehreren Badeunfällen starben bisher mehr als ein Dutzend Deutsche.
Dürre und Gewitter
Der Sommer 2006 ist auch außergewöhnlich trocken. Es sei im Großen und Ganzen nur die Hälfte der durchschnittlichen Niederschlagsmenge gefallen, sagte Müller-Westermeier. Der Deutsche Bauernverband warnt vor schweren finanziellen Einbußen wegen der Dürre.
Auch der Verkehr ist betroffen: Wegen des niedrigen Wasserstands der Elbe hat die Weiße Flotte der Sächsischen Dampfschifffahrt den Verkehr zur Festung Königsstein eingestellt. Bei Hagen wurde die Autobahn A1 so weich, dass sie in Fahrtrichtung Bremen voll gesperrt wurde. In Mecklenburg-Vorpommern gab es 27 Brände, die 7,8 Hektar Wald beschädigten und sieben Hektar Getreidefläche zerstörten.
An den Orten, wo es schwere Gewitter gegeben habe, seien dagegen überdurchschnittlich große Regenmengen gefallen, sagte der Wetterexperte - "bis zum Doppelten". Am Mittwochabend goss es beispielsweise in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg wie aus Kübeln. Die Unwetter richteten erhebliche Schäden an.
In Rheinland-Pfalz verletzte ein Blitz sieben Feuerwehrleute schwer, darunter eine Frau. Sie musste mit dem Rettungshubschrauber in eine Karlsruher Klinik gebracht werden, war am Abend jedoch außer Lebensgefahr. Auf Straßen im Ruhrgebiet standen die Menschen kniehoch im Wasser, zahlreiche Keller wurden überflutet, Bäume stürzten um, und das Telefonnetz wurde gestört.
In Ganderkesee in Niedersachsen wurde am Donnerstag ein 19-Jähriger vom Blitz erschlagen. Er war bei einsetzendem Regen zu seinem Auto gelaufen, um ein Fenster zu schließen. In Stuttgart stürzte ein Verladekran in den Neckar. Ein Blitz beschädigte die Elektrik eines Stellwerks. 80 Züge hatten dadurch Verspätungen. Die Stuttgarter Feuerwehr rückte am Abend rund 35 Mal aus.
Hier war es heute den ganzen Tag erfrischend kühl!
Aber mal im Ernst: Ich glaube wir erleben zur Zeit den Anfang des Klimawandels live...irgendwann in den kommenden Jahren/Jahrzehnten/Jahrhunderten wenn wir Glück haben verebbt der Golfstrom wegen der Hitze und dann ist Schluss mit lustig.